Unser Ginkgofür F A Wolf

 

 

                        Unser Ginkgo in Hainrode

 

wird bald so groß sein wie dieser



 

 

 

 

 

 


 

 

Goethe und der Ginkgo


 

Im 18. Jahrhundert wuchs in den Fürstenhäusern das Verlangen exotische Pflanzen und Bäume nach den Vorbildern englischer Landschaftsparks anzupflanzen. Unter dieser Vorliebe fand auch der Ginkgobaum immer weitere Verbreitung in Europa.
Da der Ginkgo hier erst um ca. 1730 wieder erfolgreich angezüchtet werden konnte, waren zur Zeit Goethes die Ginkgos nur ca. 3-4 m hoch. Exotische Park- und Gartenkultur waren seit etwa 1780 gemeinsame Interessensgebiete von Goethe und Herzog Carl August. Goethes botanische Studien und Interessen sind u.a. auch nachzulesen in seiner ,,Metamorphose der Pflanzen"".
Ein Weimarer Hofgärtner, der von Herzog Carl August zur Ausbildung nach England geschickt wurde und dort auch den Ginkgo kennenlernte, machte nach seiner Rückkehr nach Weimar in der Orangerie Belvedere die ersten Vermehrungsversuche für den Ginkgobaum.

Sehenswürdigkeit in Weimar


 


 


 

Goethe Ginkgo, Weimar - gepflanzt um ca. 1815

Foto:Stiftung Weimarer Klassik, Dez. Gartendenkmalpflege


 

Er hatte Erfolg und man konnte in Weimar bereits um 1800 auf Belvedere einen Ginkgobaum für 1 Taler kaufen. Einer der beiden Weimarer Hofgärtner Sckell, die sich auch ständig mit Goethe botanisch austauschten, pflanzte um 1815 einen Ginkgo südöstlich des Fürstenhauses. Er ist heute der älteste Weimars ( s. Foto ).
Goethe war neben seinen botanischen Interessen sicher durch die charakteristische Form des Ginkgoblattes künstlerisch inspiriert, welches in seinem Gedicht ,,Ginkgo biloba"", eingearbeitet in den Gedichtezyklus ,,West - östlicher Divan"" im Buch ,,Suleika"" zum Ausdruck kommt, und er widmete dieses seinerzeit seiner Bekannten Marianne von Willemer, der 3. Ehefrau des Frankfurter Bankiers Johann Jakob von Willemer.

Gedicht Ginkgo biloba


 

Die erste Reinschrift des Gedichtes schickte Goethe in einem Brief an die Tochter des Bankiers Willemer - Rosette Städel, am 29. September 1815 ( eine Kopie des Briefes finden sie im Treppenhaus des Museums, unterhalb des Gedichtes ).
Es war im September 1815 als das Gedicht entstand und es ist nachzulesen, daß sich Goethe, der sich damals in Heidelberg aufhielt, zu diesem Zeitpunkt mehrmals mit Freunden die Blätter des Ginkgobaumes betrachtete und man über die Art und die Form dieser Blätter fachsimpelte. Eines der Blätter sendete er wiederum als Ausdruck seiner Zuneigung an die damals 31 jährige Marianne von Willemer- Goethe war schon über 60.

>Gedichttext Ginkgo biloba
>Ginkgo botanisch
>Ginkgo in Japan

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In Japan gibt es zahlreiche Ginkgoveteranen, bis zu 1.000 Jahre alt. Viele sind als Naturdenkmäler geschützt und sind Wahrzeichen für Dörfer und Heiligtümer. Ein weiteres bemerkenswertes Phänomen ist, daß sich an den Stämmen älterer Ginkgobäume sogenannte ,chi-chi (Zitzen)" bilden, luftwurzelähnliche Auswüchse, die zudem dazu führen, das sich ein weiterer Wunderglaube bei japanischen Frauen ausgebreitet hat - sie beten an diesen Bäumen für mehr Fruchtbarkeit und

genügend Muttermilch zum Stillen ihrer Babys.

 

Dieses Gedicht hat Johann Wolfgang von Goethe für seine späte Liebe Marianne von Willemer geschrieben.

Das Ginkgoblatt wird darin als Sinnbild für Liebe und Freundschaft beschrieben.

 

http://www.ginkgomuseum.de/

= Gikgo Museum in Weimar

Ginkgo Museum

Almut in voller Anmut...

ist der Titel dieses bezaubernden Scherenschnittes. Frau Luise Neupert, Schmölln† fertigte ihn im Jahre 2003 als sie von der Japanreise der Fam. Becker hörte und sie gab diesem folgenden Text:

..die schöne Almut
tut was ihr gut tut -
tanzt auf dem Ginkgoblatt
weil's ein Geheimnis hat -
mit sagenhafter Anmut...


Frau Luise Neupert ist bekannt für ihre Limericks, die meist mit den Brüdern Grimm zu tun haben, aber tief in ihrer Seele ist der Ginkgo zu Hause.
Scherenschnitt Luise Neupert, Schmölln †

 

2 Welten - © Atsuko Kato

2 Welten - © Atsuko Kato

Faszinierende Kunstmotive
Ginkgo gilt seit Jahrhunderten als Trostspender, Hoffnungsfunke, Heilkraft und lebende Legende. Einerlei ob Holz, Rinde, Laub oder Samen der Weltenbaum wurde und wird von uns Menschen auf vielfältigste Weise genutzt. Die Grenzen zwischen ritueller und praktischer Bedeutung sind fließend. Dank seiner Feuerbeständigkeit und Immunität gegenüber Schädlingen wird Ginkgoholz in Asien seit langer Zeit z.B. für den Hausbau und zur Herstellung vieler Kunst- und Gebrauchsgegenstände genutzt.
Man kleidet damit buddhistische Tempel aus und baut daraus Gerichtstische.
In China waren Ginkgo Nüsse traditionelles Zahlungsmittel.
Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde man in Europa auf die Gestaltungsmöglichkeit mit dem Ginkgomotiv aufmerksam.
Die Zeit des Art Nouveau, des Jugendstils brachte eine Unmenge von Formen-, Material- und Artenvielfalt hervor, die man noch heute bewundern kann. Schmiedeiserne Portale, Häuserwände, Porzellan- und Glasmalereien,sowie Schmuckvariationen zeugen von dieser Zeit.

Leben, Schönheit, Wunder, Mythos, Form, Licht, Symmetrien,
sowie Strukturen, und all die immense Vielfalt des Lebens sollte man gelegentlich auch mal mit anderen Augen betrachten.
Es ist vergleichbar mit einer Symphonie voller Überraschungen, Änderungen und Neuerungen...
-Auszug aus dem Buch Mythos Ginkgo-


>Blick in das Ginkgo Museum