Eiche auf der Wöbelsburg

Eiche Wöbelsburg

 

Die Eiche auf der Wöbelsburg

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Der Landkreis Nordhausen hat Anteil an 16 Naturschutzgebieten (NSG). Davon liegen 14 vollständig im Kreisgebiet und die NSG 4 sowie 10 auch teilweise im Kyffhäuserkreis.

 

Die NSG 5, 10 und 378 befinden sich im Naturraum 3.2 (Hainich - Dün - Hainleite).

Das NSG 5 "Wöbelsburg" ist durch Verkarstungen und das Fehlen von Oberflächengewässern gekennzeichnet. Es umfasst einen Muschelkalkrücken mit Kalk-Buchen- und Laubmischwäldern, wie beispielsweise Waldgersten- und Orchideen-Buchenwald, sowie Bergsturzvegetation (u. a. Spitzahorn-Sommerlinden-Hangschuttwald, der hier sein einziges Vorkommen in der Hainleite hat). Das Gebiet ist seit dem 19. Jahrhundert als Fundort bemerkenswerter Pflanzen mehrfach botanisch bearbeitet worden (282 Gefäßpflanzen bei der letzten Erfassung). Im NSG befindet sich unmittelbar oberhalb der Hangkante die als Bodendenkmal geschützte frühgeschichtliche Wallanlage der Wöbelsburg. Ein Teil der naturnahen Wälder ist zusammen mit der Felskante und den Felsstürzen als Totalreservat mit ca. 18 ha Größe ausgewiesen.

 

Das langgestreckte NSG 378 "Westliche Hainleite" nimmt den westlichen Teil der Hainleite am Übergang zum Dün ein. Ein Teil der Hochfläche mit überwiegend bewaldeten Arealen und der bewaldete Steilabfall zum Wippertal sind einbezogen. Am Rand der Hochfläche sind mehrere Komplexe von älteren Kalksteinbrüchen mit bis 7 m hohen Wänden bemerkenswert. Das NSG dient der Erhaltung einen großflächigen Komplexes von naturnahen Buchenwäldern (u. a. Orchideen-, Waldgersten- und Hainsimsen-Buchenwald) und Magerrasen (z. B. Enzian-Schillergras- und Kreuzblümchen-Blaugras-Rasen) mit bemerkenswerter Flora und Fauna. Abgerundet wird das Bild durch zwei Kalkquellsümpfe sowie Kalk-Ackerwildkraut- und Ruderalfluren. Von überregionaler Bedeutung ist der Wiederfund der bisher in ganz Deutschland als verschollen eingestuften Erdflechten-Art Thelocarpon impressellum. Im NSG befinden sich Hinterlassenschaften der militärischen Nutzung, darunter Schießbahnen, Abgrabungen, Aufschüttungen, Planierungen, tiefe Fahrzeugspuren mit zeitweiligen Tümpeln, Bauruinen und Wege. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich weiter östlich das NSG "Wöbelsburg" (Nr. 5). Auf insgesamt 107 ha wurden Zonen zur besonderen Anreicherung von Alt- und Totholz ausgewiesen, in denen keine forstwirtschaftliche Nutzung mehr erfolgen darf. Durch die Übertragung der im Eigentum des Bundes befindlichen Flächen des ehemaligen militärisch genutzten Areals als Nationales Naturerbe an die gemeinnützige Gesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt zur Sicherung des Nationalen Naturerbes mbH wird es möglich, dass der Wald auf diesen Flächen sich künftig ohne forstwirtschaftliche Nutzung fast vollständig natürlich entwickeln darf.