Blick zu uns - Hainrode

Hainrode laut Juju

 

H A I N R O D E

Lage

Zu Füßen der Hainleite, einem dichtbewaldetem Höhenzug zwischen Harz und Thüringer Wald, liegt ein Ortsteil der Landgemeinde Bleicherode – Hainrode. Drei markante Erhebungen mit altem Buche – Bestand kennzeichnen die Lage – die Wöbelsburg, der Kain und der Gatterberg. Die Hainleite ist ein anerkanntes Fremdenverkehrsgebiet.

Im Ort selbst gibt es viele Linden, teils schon 300 Jahre alt.

 

Geschichte

Durch die exponierte, waldgeschützte, an einem Bach gelegene Lage siedelten sich hier vor mehr als 800 Jahren die ersten Bewohner an, sie begannen die Bäume zu roden und gründeten die „Siedlung Heygenrode“.

Urkundlich genannt wurde Hainrode erstmals 1197. Beweis dafür ist eine Urkunde, in der Hainrode erstmals erwähnt wurde. Diese befindet sich im Urkundenbuch des Walkenrieder Klosters, und sie ist datiert auf den 07.August 1197. In ihr bekräftigt und bestätigt Bischof Bertold von Naumburg den Verkauf von mehreren Grundstücksflächen im Gebiet der Hainleite, so auch 9 Hufen in Hainrode. Sie ist jedoch keine Gründungsurkunde, und es darf vermutet werden, dass der Ort noch älter ist.

Und seit dem 14. Jahrhundert spielte das Rittergut des Geschlechtes derer von Bila nach und nach eine zunehmend dominierende Rolle in der historischen Entwicklung des Ortes,sie bauten und bewohnten das Schloss Wöbelsburg. Das Hainröder Wappen zeigt „in Gold einen schwebenden schwarzen Astpfahl, beseitet von zwei aufrechten, mit blauer Schärfe auswärts gekehrten, schwarzen Beilen“ der Familie Bila.

Die Erbauung des Rittergutes und auch der Kirche weisen auf das 12. Jahrhundert hin.In diesem Zeitraum erwies uns auch der Kaiser Barbarossa bei seinem Ritt durch die Hainleite die Ehre.Heute ist dieser Weg als Barbarossaweg bekannt.

Erwähnenswert ist hier auch das Kinderkurheim Wöbelsburg, das von 1949 bis 1987 in Betrieb war, indem 36.000 Kinder medizinisch und therapeutisch betreut wurden.

Hainrode hat aber auch der deutschen Wissenschaft eine bedeutende Persönlichkeit , Friedrich August Wolf, geschenkt. Er wurde 1759 als Sohn des Dorflehrers geboren und am Ende seines Lebens war er der namhafteste Begründer der Altertumswissenschaft sowie der Homerforschung. Nahe der Kirche „St. Maria Magdalena“ stehen ihm zu Ehren ein 1984 errichtetes Denkmal im Garten seines Geburtshauses und ein Ginkobaum im Garten der ehemaligen Dorfschule.

 

Sehenswürdigkeiten

In Hainrode gibt es die Kirche „St. Maria Magdalena“, es handelt sich um eine Chorturmkirche mit Beginn der Erbauung des Erdgeschosses des Turmes im 12. Jh.. In der Kirche gibt es eine Gruft von 3,50 m x 3,50 m, in welcher 3 Leichname liegen, so angenommen aus der Familie Bila.

Zu den Sehenswürdigkeiten zählen das Teichtal - ab1989 als staatlicher Erholungsort anerkannt, die Wöbelsburg , das Wildgehege und der Pferdehof „Aktivstall“. Anfang der 70 -er Jahre wurde mit Unterstützung der hiesigen Bürger, Betrieben und Dauercampern das landschaftlich reizvolle Teichtal für den Tourismus erschlossen und gut vermarktet. Gegenwärtig ist die Anlage ungenutzt und im Planungsverfahren. Die Waldgaststätte Teichtal aber hat alle Veränderungen gut überstanden und ist ein beliebtes Ausflugsziel.

 

Infrastruktur und Dorfleben

Unsere Bürgermeisterin ist Tanja Goldhahn und der jetzige Ortschaftsrat besteht aus 4 Mitgliedern: Steffen Engel (Beigeordneter), Thomas Keitel, Anika Lier und Nadine Jessulat

 

Es gibt 1 Busunternehmen, das bereits 80 -jähriges Betriebsjubiläum feiern konnte, 3 Handwerksbetriebe, 2 Landwirte im Nebenerwerb und 3 Dienstleister. Die Infrastruktur ist wie in allen kleinen Dörfern unter 400 Einwohnern. Arztpraxis, Bäcker, Fleischer, Frisör und Einkaufsläden gibt es nicht mehr, die Waren werden mittels Lieferautos verteilt.

Der im Jahre 1962 eröffnete privat gebaute Dorfkonsum wurde ersetzt durch einen neuen kleinen Supermarkt im Jahre 1987, ist aber jetzt privat in eine Wohnung umgebaut worden.

 

Auch die Traditionen des Dorfes haben überlebt. So lebt hier die Ostertradition mit Kohlenschlagen, Erbesbär und Osterfeuer weiter, die schon aus dem Mittelalter überliefert ist. Ab 1990 gab es viele Sportfeste, Sängerfeste, Schützenfeste, Kirchenfeste, Kinderfeste und Theateraufführungen der Landfrauen, welche die Hainröder Kinder besonders lieb gewonnen haben. Es gab einige Jahre auch Bergrennen wegen der kurvenreichen Straßenführung und im Teichtal gab es Bergläufe.

 

Die Natur ist sehr reizvoll und lädt zum Wandern und Radfahren ein. Seit 2022 gibt es 2 Stempelkästen, einen im Teichtal und den zweiten auf der Wöbelsburg. Im Jahre 2018 wurde Hainrode zum Molchdorf, denn jährlich wurden im Teichtal bis zu 30.000 Molche gezählt.

 

Es gibt einen Volleyball – Platz und einen Spielplatz, beides am Sportplatz, der 1960 sehr schön vergrößert wurde,jetzt aber leider nicht mehr bespielt wird.

 

Das Gemeinschaftsleben wird geprägt von vielen Vereinen. So gibt es seit 1990 einen Schützenverein mit einer selbst errichteten Schützenhalle. Dort üben auch die Hainröder Blasmusikanten. Dann gibt es den Hainröder Sportverein mit Volleyball, der im Sportlerhaus auf dem Sportplatz seine Vereinsräume hat.

Weiterhin hat Hainrode eine Tanzgruppe, einen Jagdverein, die Hainröder Landfrauen, das Frauenkränzchen, eine FFW Hainrode, den Hainröder Burschen- und Männerverein und das Kirchspiel Hainrode. Und im letzten Jahrzehnt haben sich der Heimatverein und der Jugenclub gegründet, 2 engagierte Vereine im Ort, die die Jugend- und Seniorenbetreuung abdecken. Der HMV kümmert sich im Vereinshaus, welches in der oberen Etage als Museum genutzt wird, um Kinder- und Erwachsenenkegeln sowie Tischtennis und bietet Kaffeeklatsch in der neuen Gemeinschaftsküche an. Seit 2013 sind in diesem Haus auch schon viele Sanierungsarbeiten gemacht worden, um dem sich abzeichnenden Verfall entgegen zu wirken. Der Jugendclub hat seinen Treffpunkt im 1997 erbauten Gebäude auf dem Sportplatz.

 

1983 wurde durch die Gemeinde ein kleines Altersheim mit 5 Wohnungen erbaut, dieses wird auch jetzt gut angenommen. Der 1989 fertiggestellte Rohbau der Bäckerei Zum Teichtal wurde im Jahr 2021 privat umgebaut zu 5 Wohneinheiten. Die Gaststätte Lindenüber ist seit mehr als 5 Jahren nicht mehr in Betrieb.

Das Auguste- Viktoria- Haus hat einen neuen privaten Investor gefunden, der im Jahr 2022 die Sanierungsarbeiten aufgenommen hat.

 

In Hainrode gibt es selten leerstehende Wohnhäuser. Bemerkenswert ist, dass es viele junge Leute hierher zieht. Hier können wir also noch vermerken: „Unser Dorf hat Zukunft“

Unsere Bürgermeisterin ist Tanja Goldhahn und der jetzige Ortschaftsrat besteht aus 4 Mitgliedern: Steffen Engel (Beigeordneter), Thomas Keitel, Anika Lier und Nadine Jessulat.

 

 

 

 

Gudrun Zeitler /

aktualisiert im Januar 2023